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Herbert Zangs

Herbert Zangs

Krefeld 1924 -
Krefeld 2003


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Die zweite Wiederentdeckung

Erst seit den 1990er Jahren mehren sich die Stimmen, die Zangs vorbehaltlos anerkennen und laut fragen, ob die Kunstgeschichte hier nicht doch jahrzehntelang eine ganz wesentliche Figur übergangen hat.

Den Beginn macht 1992/93 die epochale, von Erich Franz kuratierte Ausstellung „Das offene Bild“ im Westfälischen Landesmuseum in Münster. Elf Werke von Zangs sind zu sehen, begleitet von einem Text von Pierre Restany und gleichberechtigt neben Künstlern wie Tàpies und Dubuffet. Zwei Jahre darauf zeigt die Hamburger Kunsthalle Werke aus der Sammlung Cremer in der Schau „Fluxus und Nouveaux Réalistes“. Yves Klein, Piero Manzoni und Lucio Fontana sind da vereint - wen wundert’s. Aber dann, inmitten der großen Namen: Objekte von Herbert Zangs. Es folgen wichtige Präsentationen von Zangs Schaffen wie die Einzelausstellung in der Pariser Fondation Cartier (1995). Die Retrospektive „Herbert Zangs - Werkübersicht“ reist 1996/97 vom Skulpturenmuseum Glaskasten in Marl in vier weitere deutsche Museen. In der Schau „L’Empreinte“, 1997 im renommierten Pariser Centre Pompidou präsentiert, hängt Zangs neben Arman, Manzoni und Fontana. Der französische Fonds national d’art contemporain (FNAC) kauft 2001 die ersten Zangs-Arbeiten für französische Museen an. Unter den jüngeren Ausstellungen sind Museumsschauen im Vaduzer Kunstmuseum Liechtenstein (2007: Joseph Beuys/Herbert Zangs. Die Fünfziger Jahre) oder in der Städtischen Galerie im Park in Viersen anzuführen (2008: Phänomen - Herbert Zangs, Werke von 1947 bis 2003).

Bis heute steigt der Stern von Herbert Zangs, und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Seine Werke finden sich mittlerweile in vielen bedeutenden internationalen Museen und Sammlungen. Auf dem Kunstmarkt steigen die Preise, massiv befördert durch die aktuelle ZERO-Begeisterung. Das alte Misstrauen ist vergessen, und der historische Abstand erlaubt einen ganz neuen Blick auf dieses Œuvre. Die Rezipienten des 21. Jahrhunderts haben sich frei gemacht von der alten Doktrin „Wie der Mann, so das Werk“, die Zangs’ Zeitgenossen niemals vollständig ausblenden konnten.

Wir Heutigen können dieses so eindrucksvolle, so völlig selbständige Œuvre vorurteilsfrei betrachten und genießen. Und mehr noch: Wir haben die Chance ergriffen, etwas Epochales neu für uns zu entdecken. So ist Herbert Zangs nun auf dem Weg zu seinem gebührenden Platz in der Kunstgeschichte - endlich.


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